In Perú endet das Schuljahr zu Beginn der Weihnachtsfeiertage, an die sich die drei Monate dauernden Sommerferien anschließen. In dieser zeit befinden sich alle für gewöhnlich von morgens bis abends im Kinderdorf. Trotzdem hatte hier niemand jetzt knapp drei Monate Freizeit, denn es gab einen geregelten Tages- und Wochenablauf.
Von Montag bis Samstag beginnt der Tag, genau wie in der Schulzeit, schon um 6:30 Uhr mit Aufstehen, Anziehen, Saubermachen, Frühstück und Zähneputzen. Kurz nach acht treffen sich alle zu einer Besprechung, „Reunión“, um dann mit den Tagesaufgaben oder auch „Talleres“ zu starten. Das ganze Kinderdorf ist zu verschiedenen Aufgaben eingeteilt, zum Beispiel bei den Tieren, Handarbeiten, in der Küche oder einfach beim Putzen oder der Betreuung der Kleinen.
In der Mittagshitze von 12:00 – 15:00 Uhr ist dann Ruhezeit in allen Häusern, wo gegessen, Wäsche gewaschen, gespielt, Fernsehen geschaut oder einfach geschlafen wird. Im Anschluss daran folgen weitere zwei Stunden, in denen alle ihren Talleres beiwohnen.
Bällebad bei einem Ausflug
Für uns Freiwillinge ist die Ferienzeit ruhiger, da die Talleres keine offizielle Verpflichtung sind. Zwei helfen morgens immer in der Küche und manchmal gehen wir zu Handarbeiten, wo wir Armbänder knoten. Ab und zu wird auch Hilfe im Kindergarten benötigt.. Donnerstags und Sonntags öffnen wir wie immer den kleinen Kiosk, den Tante Emma Laden "tienda tìa Emma".
Brennball erklären
Zusätzlich organisieren wir Ferienangebote, die wir jede Woche durchführen. Montags bieten wir Sport an, z.B. Völkerball, Brennball, Volleyball oder Fußball. Jeden Freitag Nachmittag ist eine Olympiade, bei der die Häuser gegeneinander antreten.
Seilspringen
Apfeltauchen bei der Olympiade
Freitag abends ist „noche juvenil“, bei der wir mit den Jugendlichen ab 13 Jahren einen Film schauen, Spiele spielen oder eine Fiesta mit Tanz vorbereiten. Für die Jüngeren gibt es ab und zu eine Filmnacht, Mandalamalen, Puzzlen oder Armbänder flechten.
Vorbereiten der noche juvenil