Am 12. Mai wurde hier schon samstags der Muttertag gefeiert. Der war zwar erst Sonntag, aber da man ja auch einen Tag zum Ausruhen braucht, wurde er vorgezogen. Dazu kamen gegen 10 Uhr auch andere Grundschulkinder mit ihren Mütter und Geschwistern aus Cieneguilla, dem Dorf, in dem das Aldea liegt, in das Kinderdorf.
Nach ein paar Grußworten gab es dann eine Reihe von Aufführungen. Tänze, Gesang und Theaterstücke wurden von allen Altersgruppen vorgetragen. Zwischen den Auftritten wurde auch eine Tombola veranstaltet und anschließend aßen alles Zusammen im Park. Alles in allem ein sehr schöner Tag.
In der darauffolgenden Woche hatte Tío Hibo, der Leiter des Kinderdorfes, Geburtstag. Unsere fleißigen Köchinnen zauberten ihm ein sehr leckeres Abendessen, was wir einnahmen, nachdem alle Kinder im Bett waren. Dazu versammelten sich alle Tías und Tíos im casa comunal. Nach dem Essen folgte eine Bescherung und natürlich eine Torte, wie es bei Geburtstagen im Aldea üblich ist.
Auch unsere mit-Freiwillige Clara hatte Geburtstag. Am 25.05 wurde sie 19 Jahre alt und wir wollten ihr einen besonders schönen Tag bereiten. Am Tag zuvor wurde also heimlich, still und leise ein Apfelkuchen gebacken und für ein Geburtstagsfrühstück eingekauft. Samstag morgens bereiteten wir dann alles vor und überraschten sie, nachdem sie aus ihrem Haus kam.
Ein weiteres Gesprächsthema war das Erdbeben was sich Ende Mai im Amazonasgebiet ereignete. Mit einer Stärke von 8,0 zählte es zu den stärksten, die die Region bisher erlebt hat. Glücklicherweise waren wir weit vom Epizentrum entfernt und das Beben fand mehrere Hundert Meter unter der Erdoberfläche statt, sodass kaum Schäden entstanden. Trotzdem bebte und klapperte alles über zwei Minuten lang.
Schwache Erdbeben gibt es regelmäßig, manchmal hört man sie hauptsächlich und spürt gar nichts. Doch schon drei, vier Mal mussten wir alle aus den Häusern rennen, um uns in Sicherheit zu bringen, weil alles wackelte.