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Ostern 2019


Da Peru ein sehr religiöses Land ist, wird natürlich auch dieses Fest groß gefeiert, genau wie Weihnachten. Schon vor drei Tagen gab es eine Messe hier im Kinderdorf zum Anlass des letzten Abendmals. Es war schön und auch interessant zuzuhören und einen Gottesdienst auf Spanisch zu erleben.

Donnerstag und Freitag hatten die Kinder auch keine Schule, also konnten alle, auch wir Freiwilligen etwas länger schlafen, bis 6:30 Uhr. Außerdem konnte ich Freitag abends zum Oster-Anlass mit meinem Haus zusammen Pfannkuchen backen und einen Film anschauen.

Wir nutzten die freie Zeit vor allem, um das Wochenende vorzubereiten.

Freitags fuhren wir mit dem Auto zum Tambo um einzukaufen. Das machen wir nur wenn wir wirklich große Mengen kaufen, die viel wiegen, da man ja von der Bushaltestelle noch mehr als einen Kilometer bergauf laufen muss.

Also verbrachten wir fast drei Stunden auf dem Markt. Für Samstag war nämlich einiges geplant: Zuerst sollten mit den Kindern Ostereier angemalt werden, anschließend haben wir uns einen Spielenachmittag, angelehnt an das Ferienprogramm, überlegt, also mit lauter kleine Spielen wie Dosenwerfen, Sackhüpfen, Topfschlagen, etc. wo die Kinder sich jedes Mal kleine Preise wie Lollys oder Obst erspielen konnten. Anschließend haben wir für das ganze Kinderdorf Pizza gebacken.

Dank der Hilfe von zwei Mädchen, Rubi und Xiomara, hat es sehr gut geklappt und jeder hat drei Stücke bekommen, es war jedoch ein ganzes Stück Arbeit, unter anderem 8 kg Mehl zu Hefeteig zu verarbeiten, anschließend auszurollen und zu belegen. Aber es hat auch wirklich Spaß gemacht.

Später am Abend sollte dann noch eine Noche Juvenil, also eine Party für die Älteren, stattfinden, hierfür wollten wir noch Muffins backen und brauchten Softdrinks. Letztendlich mussten wir auf einen Filmabend am Laptop umsteigen, da wir keinen Strom hatten, und eine Party im Dunkeln und ohne Musik nicht wirklich das Wahre ist.

Für all das mussten wir also einkaufen, und es war wirklich lustig, da wird all die kleinen Läden, vor allem den Supermarkt, fast aufgekauft, und ziemlich lange Warteschlangen verursacht haben.

Am Ostersonntag gab es noch eine weitere Messe, diesmal aber in einer Kapelle in Cieneguilla, dort sind gegen 8 Uhr alle älteren Kinder und die meisten Tíos mit dem Bus hingefahren. Außerdem wurde nicht nur von uns, sondern auch von Tía Violeta am Wochenende fleißig gebacken, und ihre Osterkränze wurden vor der Kirche an einem kleinen Stand verkauft.

Die Restlichen Hefezöpfe wurden nach der Messe bei einem gemeinsamen Frühstück im Park verspeist, zusammen mit Kakao und, was auch sonst, Eiern. Damit hatten wir einen sehr schönen Start in den Ostersonntag.

Anschließend fand noch die obligatorische Eiersuche für die Kinder statt. Aber es gab auch noch ein paar andere Traditionen: Die Peruaner kennen die Fastenzeit nicht wie wir, hier wird nur an einem Tag gefastet, nämlich am Karfreitag. Da isst man dann einfach gar nichts, aber nur bis 18 Uhr, denn dann ist nach europäischer Uhr der Tag vorbei. Hier im Kinderdorf hat es aber kaum jemand ernsthaft eingehalten.

Außerdem gab es die „Osterwanderung“, die aber nur von ein paar Bewohnern meines Hauses begangen wurde. Auch Clara und Lara sind mitgekommen. Dafür sind wir, auch Karfreitag, um 4:30 Uhr aufgestanden, um dann die umliegenden Hügel vor Sonnenaufgang zu erklimmen. Es war allerdings gar nicht so einfach, und teilweise sind wir wirklich auf allen vieren hochgeklettert. Lustig war es allemal.


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